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Wie Sie Betrug bei Photovoltaikanlagen erkennen und vermeiden: Ein umfassender Leitfaden

01. Oktober 2024

In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen stark zugenommen, was auch Betrüger auf den Plan gerufen hat. Viele Menschen möchten ihren Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig von niedrigeren Stromkosten profitieren. Doch wie bei jeder boomenden Branche gibt es schwarze Schafe, die das Vertrauen der Verbraucher ausnutzen.

Anzeichen für unseriöse Anbieter

Ein häufiges Merkmal betrügerischer Photovoltaikfirmen sind unrealistisch günstige Angebote. Wenn der Preis deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegt, sollte man skeptisch werden. Auch übermäßig aggressive Verkaufstechniken sind ein Alarmzeichen. Seriöse Anbieter geben Kunden Zeit zum Nachdenken und setzen sie nicht unter Druck.

Versprechungen wie "Null Kosten" oder "Kostenlose Installation" klingen verlockend, können jedoch in eine Kostenfalle führen. Häufig verbergen sich hinter solchen Angeboten versteckte Gebühren oder minderwertige Materialien.

Vertragsdetails und Beratungsgespräche

Eine weitere Methode, mit der Betrüger arbeiten, ist das Anbieten von Verträgen mit ungünstigen Konditionen. Hierzu gehören unübersichtliche oder absichtlich irreführende Vertragsdetails, die den Kunden benachteiligen. Es ist daher ratsam, alle Vertragsdokumente gründlich zu prüfen und im Zweifel einen unabhängigen Experten hinzuzuziehen.

Fehlende Transparenz in Beratungsgesprächen ist ebenfalls ein rotes Tuch. Ein seriöser Anbieter wird offen über alle Kostenpunkte sprechen und keine wichtigen Informationen zurückhalten.

Qualität der Anlagen

Betrügerische Firmen verwenden oft minderwertige Solarmodule und Komponenten, um Kosten zu sparen und ihre Gewinnspanne zu erhöhen. Dies kann nicht nur zu einer geringeren Effizienz der Anlage führen, sondern auch die Lebensdauer erheblich verkürzen.

Ein weiteres Problem kann mangelhafte Montage sein. Unsachgemäß installierte Photovoltaikanlagen können Sicherheitsrisiken bergen und im schlimmsten Fall Schäden an Ihrem Haus verursachen.

Schutz vor Betrug

Um sich vor betrügerischen Photovoltaikfirmen zu schützen, sollten mehrere Angebote eingeholt werden, um diese vergleichen zu können. Eine umfassende Recherche im Vorfeld ist unerlässlich: Erfahrungsberichte anderer Kunden sowie Bewertungen im Internet können wertvolle Hinweise geben.

Auch das Prüfen von Zertifikaten und Mitgliedschaften in Branchenverbänden kann hilfreich sein. Diese Organisationen haben oft strenge Richtlinien für ihre Mitglieder und bieten zusätzlichen Schutz für Verbraucher.

Rechtliche Schritte bei Verdacht

Sollten Sie dennoch Opfer eines Betrugs geworden sein oder den Verdacht hegen, dass etwas nicht stimmt, ist schnelles Handeln gefragt. Dokumentieren Sie alle Vorgänge gründlich und suchen Sie rechtlichen Rat. Je nach Fall kann es sinnvoll sein, Strafanzeige zu erstatten oder zivilrechtliche Schritte einzuleiten.

Zusammenfassung

Der Boom in der Photovoltaikbranche zieht leider auch Betrüger an. Durch sorgfältige Prüfung von Angeboten, Verträgen und der Qualität der Anlagen sowie durch das Einholen unabhängiger Meinungen kann man sich wirksam schützen. Bleiben Sie wachsam und gut informiert – so steht einer erfolgreichen Investition in nachhaltige Energie nichts im Wege.

 

Zudem können wir Ihnen folgende 3 Artikel empfehlen, damit Sie das Marktumfeld und deren Schattenseiten besser beurteilen können. Gerade die Kommentare zu den Beiträgen sind sehr interessant, da dort viele PV Unternehmen anonym Ihre Erfahrungen bzw. Sichtweisen zu den vielen “schwarzen Schafen” am Markt teilen:

https://www.pv-magazine.de/2024/09/17/zubau-bei-photovoltaikanlagen-unter-30-kilowatt-geht-deutlich-zurueck/

https://www.pv-magazine.de/2024/04/18/betrugsmasche-vorsicht-bei-kaufangeboten-zu-photovoltaik-komponenten-aus-insolvenzmasse/

https://www.pv-magazine.de/2024/06/07/betrueger-unter-neuem-namen-unterwegs-vorsicht-beim-kauf-von-photovoltaik-produkten-aus-insolvenzmasse/